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Gottesdienstgruppe für den klassischen römischen Ritus in Berlin

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Über die Liturgie

Hier finden Sie Texte, die Fragen zu einzelnen Aspekten der klassischen römischen Liturgie versuchen zu beantworten. Am Ende dieser Seite finden Sie ein Video mit einer
ausfürlichen Erklärung.

   
Der Gottesdienst in der außerordentlichen Form des römischen Ritus

Ein Gottesdienst in der außerordentlichen Form des römischem Ritus, was ist das für ein Gottesdienst, und was unterscheidet ihn von dem sog. „ordentlichen Ritus“? Außerordentliche Form bezeichnet eigentlich die klassische Form der römischen Liturgie, wie sie nach dem Konzil zu Trient (1545-1563) geordnet ist. Im Jahre 1570 wurde durch den hl. Papst Pius V das Messbuch (Missale Romanum) approbiert. Dieses galt mit leichten Änderungen bis 1970. Die letzte Änderung wurde 1962 vorgenommen. Dieses Messbuch ist die Grundlage des ausserordentlichen Ritus. Der „ordentliche Ritus“ wird „Forma Ordinaria“ genannt. Er wurde von Papst Paul VI 1970 approbiert.
Dieser wird heute überwiegend in der römisch-katholischen Kirche gefeiert.
„In den gottesdienstlichen Riten finden wir einen authentischen Ausdruck des ganzen
katholischen Glaubens, der in ihnen Gestalt geworden ist. Sie sind nicht einfach
‚gemacht’, sondern aus der lebendigen Tradition seit urkirchlichen Zeiten organisch gewachsen
.1)
Die Grundstruktur des Ritus entspricht genau der leib-seelischen Natur des Menschen. Wären wir reine Geister, also Geistseelen ohne Leib, bräuchten wir nicht den sichtbaren Ausdruck. So aber ist es notwendig, dass wir innere Haltungen in äußeren Formen ausdrücken und dass das Heilige über die Sinne Zugang zur Seele findet. Dazu sagt das Konzil von Trient: „Die Menschennatur ist so beschaffen, dass sie nicht leicht ohne die Beihilfe von außen zur Betrachtung göttlicher Dinge emporsteigen kann.
So hat die gütige Mutter, die Kirche, bestimmte Formen für den Gottesdienst
eingeführt, dass nämlich
in der Messe manches leise, anderes aber mit lauter Stimme gesprochen werden soll. Ebenso nahm sie gottesdienstliche Handlungen in Gebrauch, wie geheimnisreiche Segnungen, Lichter, Weihrauch, Gewänder und vieles andere dergleichen nach apostolischer Anordnung und Überlieferung. Dadurch sollte die Hoheit dieses großen Opfers zum Bewusstsein gebracht und die Herzen der Gläubigen mittels dieser sichtbaren Zeichen des Gottesdienstes und der Frömmigkeit zur Betrachtung der erhabenen Dinge, die in diesem Opfer verborgen liegen, aufgerufen werden.“
1)

Die Sprache des Gottesdienstes

Die lateinische Sprache ist ein besonderes Merkmal des klassischen römischen Ritus. Vielen Katholiken ist sie nach dem II. Vatikanischen Konzil fremd geworden, obwohl
die Konzilsväter ihren Erhalt ausdrücklich gewünscht haben.
Dabei fehlt es zumeist am Verständnis für den tieferen Sinn und den symbolischen Wert dieser Sprache.
Sollte man nicht annehmen, dass die Kirche gute Gründe hatte, jahrhundertelang
daran festzuhalten?
Schließlich hat die lateinische Sprache den großen Vorzug der Zeitlosigkeit, denn zumindest in ihrem liturgischen Gebrauch ist sie vollendet und ausgereift, wohingegen die modernen Sprachen einem beständigen Wandel
unterliegen. Der Gottesdienst nach dem Messbuch von 1970 wird überwiegend in den Landessprachen gehalten, obwohl auch hier die lateinische Sprache möglich wäre.

- die Vorteile der lateinischen Sprache:

• In ihrer Originalität führt sie direkt zu den Quellen: Noch heute benutzen wir genau dieselben Texte, mit denen die ersten römischen Päpste und die Heiligen aller Jahrhunderte gebetet haben. Wir singen noch immer dieselben Melodien,
die der hl. Papst Gregor der Grosse [† 604] gesammelt und aufgezeichnet hat.

• Aufgrund ihrer Unveränderlichkeit und Präzision ist die lateinische Sprache bestens geeignet, im kultischen Vollzug die ewigen und unveränderlichen Wahrheiten des katholischen Glaubens auszudrücken.

• Sie ist von zeitloser Schönheit und gleicht einer romanischen Klosteranlage, die in
edler Schlichtheit dem ästhetischen Empfinden jeder Zeit und aller Menschen gerecht wird. Ganz anders ist es hingegen mit gewissen Erzeugnissen einer modernen Architektur, die man oft schon nach wenigen Jahren nicht mehr anschauen mag.

Schließlich sei noch darauf hingewiesen, dass es ein grosses Verdienst der
vorkonziliaren liturgischen Bewegung war, durch die Verbreitung lateinisch/deutscher Volksmessbücher den Gläubigen einen direkten Zugang zu den Reichtümern der liturgischen Texte zu eröffnen. Wer seinen Schott gut zu gebrauchen weiß, dem bleibt die lateinische Kultsprache nicht fremd. Vielmehr wird gerade sie ihm helfen, in dieTiefe zu gehen, und gleich dem Hausvater, „der aus seinem Schatz Neues und Altes hervorholt” (Mt 13,52), in der Liturgie reichlich Nahrung zu finden für sein geistliches Leben
.“3)

Die Gliederung des Messe im klassischen Ritus

Die klassische Messe ist in drei Hauptteile klar gegliedert. Dieses Schema wird
Ordo Missae genannt. Es gibt unveränderliche und veränderliche Teile im
Ordo Missae.

Ablauf eines Gottesdienstes:

„Asperges“ oder „Vidi aquam“
Einzug und Stufengebet mit Sündenbekenntnis
  (Confiteor)

Introitus, Kyrie, Gloria
Gebet (Oratio)
Epistel-Lesung
Zwischengesang (Graduale)
Evangelium
Predigt
Glaubensbekenntnis (Credo)
Offertorium mit Gabenbereitung / Secreta
Präfation / Sanctus
Hochgebet (Canon) mit Wandlung
Pater noster
Agnus Dei
Kommunionempfang (Communio)
Schlussgebet (Postcommunio)
Segen
Schlussevangelium (Joh. 1, 1-14)
Auszug

Der Ordo Missae ist im Schott-Messbuch enthalten. Er wird auch durch die Priesterbruderschaft St. Petrus als kostenlose Broschüre angeboten.

Warum feiert der Priester mit Blick zum Altar?

Der Priester feiert oder zelebriert versus crucem. Das bedeutet, Priester und Volk sind gemeinsam zum Kreuz hin ausgerichtet. Hinter diesem uralten Brauch verbirgt sich eine schöne Symbolik und ein grosser spiritueller Reichtum von bleibender Bedeutung.
„Die traditionelle Gebetsrichtung ist Ausdruck einer gewissen Höflichkeit Gott gegenüber. Auch unter Menschen gehört es sich, dass man den anschaut, mit dem man spricht.
Es ist selbstverständlich, dass der Priester sich zur Predigt, die an das Volk gerichtet ist, auch zum Volk hin wendet. Das Gebet aber richtet sich nicht an das Volk, sondern ist Erhebung der Seele zu Gott. Deshalb scheint es ebenso selbstverständlich, sich zum Gebet und zum Vollzug des eucharistischen Opfers auch äusserlich ganz Gott zuzuwenden. Die gemeinsame Gebetsrichtung von Priester und Volk ist ein schönes und starkes Zeichen der Einheit. Es wäre ein Missverständnis, anzunehmen, Einheit sei nur dort, wo man einander anschaut. Eine viel stärkere Einheit entsteht, wenn man ein gemeinsames Ziel vor Augen hat und in eine Richtung schaut. Es geht ja in der Messe gar nicht darum, dem Priester zuzuschauen und noch viel weniger, ihn anzuschauen, sondern der Priester gleicht dem Hirten, der seiner Herde vorangeht dem Herrn entgegen. Es ist bedeutsam, dass man gerade im Moment der Wandlung das Gesicht des Priesters nicht sieht. So wird der objektive Charakter der Liturgie betont, denn der Priester am Altar handelt in persona Christi. Er ist nur Stellvertreter, denn der einzige und eigentliche Priester des Neuen Bundes ist Christus selbst. Für die Gläubigen wird es so viel leichter, von der Person des zelebrierenden Priesters abzusehen, um zum ewigen Hohenpriester aufzusehen.“
4)

So ist die Behauptung „Der Priester zeigt dem Volk seinen Rücken.“ ungenau und falsch. Auch in der Messe nach dem Messbuch von 1970 ist es möglich versus crucem zu zelebrieren. Leider geschieht das so gut wie nie.
                                                                                                         
Norbert Koenig

Hier finden Sie den Artikel im pdf Format zum Ausdrucken
  Die klassische Messe  

1) „zum Altare Gottes will ich treten“ P. Martin Ramm FSSP

2) Konzil von Trient, 22. Sitzung [1562], 5. Kapitel
3) siehe Nr. 1
4) siehe Nr. 1

Über die Liturgie können Sie sich auf http://www.alte-messe.de/index.html ausführlich informieren.

Weitere Informationen und Messorte für die Messe in ganz Deutschland können sie
auch hier finden.  http://heilige-messen.info/


Jeder, der zum ersten Mal eine hl. Messe im klassischen römischen Ritus erlebt, wird
viel Neues entdecken. Wenn er sich ohne Vorbehalte ganz auf diese Messe einlässt,
kann er einen wundervollen Schatz finden. Nachfolgender Text gibt jeden eine kleine Orientierungshilfe zur Mitfeier der hl. Messe im klassischen röm. Ritus. Ein herzliches vergelt´s Gott an Pater Martin Ramm FSSP, der uns die Veröffentlichung dieses
Textes erlaubte.

  Orientierungshilfe  

Wie beschrieben ist die Messe im klassischen Ritus klar gegliedert. Dieses Schema wird "Ordo Missae" genannt. Nachfolgend finden Sie ein "Ordo Missae" Diesen können Sie sich runterladen und ausdrucken. Er ist zum Verständnis und zum Mitvollzug der hl. Messe sehr wichtig. Sie finden ihn in deutscher und lateinischer Sprache.
                                 Ordo Missae              
Ein herzliches vergelt´s Gott an die Priesterbruderschaft St. Pius X, die uns den Text zur Verfügung stellte.
Unser Priester, Pater Alanus O.P. feiert jeden ersten Sonntag im Monat eine
hl. Messe im dominikanischen Ritus. Diese Liturgie unterscheidet sich in einigen
Punkten vom römischen Ritus. Herr Serwe hat ein Ordo Missae für unsere Webseite bearbeitet. Sie finden ihn hier zum Ausdrucken im pdf.Format

Dieses lateinisch - deutsche Ordo Missæ soll helfen, den Reichtum der heiligen
Messe nach dem Ritus der Domininkaner einem jeden zu erschließen.
Es ist v. a. für den Gebrauch während der heiligen Messe gedacht.

  dominikanischer Ordo Missae  
Grundlage für die Messe ist das Missale Romanum von 1962, welches auf das
Missale des hl. Papstes Pius V. von 1570 zurückgeht. Die Abtei Mariawald hat das
Missale ins Internet gestellt.

  Missale Romanum 1962  
Das Ordo Missae können Sie auch an dieser Stelle als Datei laden. Dieses enthält zusätzlich auch die wichtigsten Grundgebete der Kirche. Ein herzlichen Dank an die Priesterbruderschaft St. Petrus.
  ordo missae petrusbruderschaft  

Hier können Sie ein Video sehen in welchem die hl. Messe ausführlich erklärt wird.
Es dient zur Weiterbildung von Priestern. Aber auch für jeden anderen ist es
interessant. Das Video hat eine Laufzeit von knapp einer Stunde.


   

Papst Gregor der Große (um 540 - 604) Papst von 590 bis 604, war einer der bedeutendsten Päpste seiner Zeit. Die Gregorianischen Choräle in der Liturgie unserer Kirche sind vor allem auf sein Wirken zurückzuführen. Sie sind zum Teil wesentlich älter, werden aber mit dem Namen "Gregorianischer Choral" bezeichnet. Sicher ist, dass schon Papst Gregor diese in der Liturgie gehört hat.
Als Gregorianischer Choral wird gemeinhin der einstimmige und unbegleitete Gesang der römisch-katholischen Liturgie bezeichnet. Sie ist eine seit der Antike überlieferte Gesangstradition, welche bis heute in der römisch-katholischen Kirche gepflegt wird. Im Gegensatz zu den Kirchenliedern in der jeweiligen Landessprache lässt sich der Gregorianische Choral als objektiver Gesang der Liturgie bezeichnen.

                                                                                            
                                              Papst Gregor der Große 590 - 604
Was Gregorianik ist, wie sie entstand und viele Klangbeispiele können Sie auf folgender Seite sehen und hören.
Gregorianische Gesänge (Gregorianik) - Gregorianik-lernen.info